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Funk-Gitarre spielen - 5 Tipps

Funk Gitarre

Wir Gitarristen verbringen vorzugsweise viel Zeit mit dem Verbessern unseres Solospiels.
Immer schneller, spektakulärer soll es sein, ob Two-Hand-Tapping, Sweeping, alterierte Arpeggien, verminderte Sequenzen, oder was auch immer - man ist ja nie fertig!

Doch mal ehrlich: Wen interessiert es, ob wir auch bei Tempo 200 noch flüssige Sextolen spielen können? Die Bandkollegen etwa? Das Publikum?

Die Gitarre als Begleitinstrument
In aller Regel interessiert sich niemand wirklich dafür, wie virtuos unsere Soli sind. Instrumentale Soli stehen einfach nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit, Jazzkonzerte mal ausgenommen.
In einer Band mit Sänger/in dreht sich nun mal alles darum, diese/n möglichst gut aussehen bzw. klingen zu lassen.
Als Gitarrist in einer Band bist du vor allem eines: Begleiter und Unterstützer. Deine wirkliche Aufgabe ist es, zusammen mit Schlagzeug, Bass und evtl. weiteren Instrumenten den Gesang zu unterstützen.
Heute zeige ich dir daher, wie du im Kontext einer Funk-Band eine amtliche Begleitung spielst, die genug Raum für Sänger und andere Bandmitglieder lässt, und bei der du trotzdem nicht gelangweilt oder gar unterfordert sein wirst. Fünf Tipps, worauf du beim Spielen einer funkigen Begleitung achten solltest, wie du dich optimal in die Band einfügst und damit vielleicht auch wie du dich bei Band und Publikum beliebter machst.

In diesem Video zeige ich dir die praktische Umsetzung meiner fünf Tipps:

Das Video direkt bei Youtube anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=DzjGsi-n5p4&feature=youtu.be

Übrigens: Das
Playalong und die Notenbeispiele zu diesem Video kannst du dir hier kostenlos als mp3 bzw. pdf herunterladen.

1. Die richtigen Akkorde wählen
Wir legen zu Demonstrationszwecken einfach mal die Akkordfolge Am und D-Dur zugrunde. Die guten alten Wanderakkorde sind bei einer funkigen Spielweise nicht die erste Wahl.
Wir sollten uns vorzugsweise für Akkordvoicings entscheiden, die ohne Leersaiten auskommen.
Diese sind bei funkiger Spielweise besser kontrollierbar. Zudem sollten wir vorzugsweise Akkorde auswählen, die sich möglichst auf den unteren vier Saiten bewegen. Das sorgt für den gewünschten leichten, luftigen Sound.

Eine komplette Anleitung, wie du jeden beliebigen Vierklang in vier Umkehrungen auf verschiedenen Saitenkombinationen spielst, gebe ich dir in diesem Video!

Für die folgenden Beispiele erweitern wir Am zu Am7, gespielt im fünften Bund, und zwar nur auf den unteren vier Saiten.
Statt D spielen wir D9 oder auch D7/9, also einen Dur-Akkord mit Septime und None, den wir im vierten und fünften Bund mit erstem und drittem Finger greifen.

Funk Akkorde
Auch wenn unser D7/9 gar nicht den Grundton D beinhaltet, fehlt dieser beim Zuhören nicht.
Wir können auf Grundtöne generell ohne Probleme verzichten, weil dieser im Bandarrangement mit Sicherheit vom Bass gespielt werden wird. Wir müssen die Gitarre hier als Teil eines Band ansehen. Im Funk ist es nicht die Aufgabe der Gitarre, sehr volle Akkorde zu spielen.
Wichtiger ist es, uns rhythmisch möglichst gut in den Bandkontext einzufügen. Dazu eignen sich Akkorde mit nur wenigen Saiten am besten.
Beim Anschlagen kann es passieren, dass man fünfte oder sechste Saite versehentlich mit erwischt, daher sollten wir diese immer mit freien Fingern der linken Hand abstoppen.

2. Anschlagstechnik optimieren
Anders als als bei manch anderem Stil würde ich dir bei der Funk-Gitarre empfehlen, die Bewegung nicht zu sehr aus dem Unterarm, sondern größtenteils möglichst locker aus dem Handgelenk auszuführen.
Zum Üben verwendest du am besten ein Metronom und spielst auf diese Weise erst mal nur Sechzehntelnoten als Ghostnotes, also abgestoppte Saiten. Dabei geht es neben der nötigen Lockerheit vor allem um eines. Timing.

Sieh dir auch mein Video zum Thema "
Üben mit Metronom" an!

Man kann es gar nicht oft genug sagen: Rhythmische Präzision ist generell wichtig, aber insbesondere im Funk alles entscheidend. Du kannst die tollsten Akkorde spielen, ohne exaktes Timing ist es völlig wertlos. Dazu ist es wichtig, dich beim Spielen aufzunehmen und die Aufnahmen danach kritisch anzuhören.
Wenn es dann noch nicht gut klingt, würde ich fast wetten, dass es an mangelnder rhythmischer Präzision und/oder an einer ungünstigen Anschlagstechnik liegt. Das ist alles eine Frage regelmäßigen Trainings!

3. Rhythmus-Patterns
Jetzt geht es darum, die Akkorde Am7 und D7/9 mithilfe der gezeigten Anschlagstechnik zu spielen, und dazu benötigen wir noch ein Rhythmus-Pattern. Interessant ist hier die Kombination klingend gespielter Anschläge und Ghostnotes. Die Ghostnotes sorgen für den nötigen Raum und und unterstützen die Leichtigkeit.

Wie man so ein Rhythmus-Pattern liest und umsetzt, das erkläre ich dir in diesem Video!

Hier also drei Rhythmusvorschläge:
Funk-Patterns

4. Singlenote-Licks
Eine nette Ergänzung zu den Funk-Akkorden sind Singlenote-Licks. Man könnte z.B. einen Teil eines Songs mit Akkorden, einen anderen Teil mit Singlenotes begleiten.
Auch hier gilt es zu bedenken: Wenige Töne heißt nicht, dass man der Sache wenig Aufmerksamkeit schenken muss: Das Gegenteil ist der Fall! Je weniger Töne du spielst, desto wichtiger ist die rhythmische Präzision jedes einzeln Tons. Auch hier solltest du permanent im Sechzehntel-Raster denken und fühlen.

Funk Singlenotes

5. Akkorde und Singlenotes kombinieren
Fünfter und letzter Tipp: Du kannst auch wunderbar die Akkordbegleitung und die Singlenote-Figur verbinden, indem du z.B. über Am7 ein Akkordpattern und über D7/9 eine Singlenote-Figur spielst.
Natürlich kannst du das Ganze auch umdrehen: Singlenotes über Am7 und Akkordfigur über D7/9.

Was hältst du von meinen Tipps? Hast du Fragen oder Kommentare? Hinterlasse mir doch unten einen Kommentar, ich antworte, so schnell ich kann!